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Re: Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?)

Geschrieben am 11.06.2012 13:28:46

Von
HannesP
HannesP

915 x gelesen
2 Antworten

Ich bin eigentlich derzeit optimistischer als noch vor Wochen. Die EU hat den 100-Milliarden-Euro-Rettungsschirm für Spanien am Wochenende sicher nicht aufgespannt, um sich den Euro nach wenigen Tagen am nächsten Wochenende bei der Griechenland-Neuwahl zerkloppen zu lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Finanzminister am Sonnabend zwar eine Lösung für das Schwergewicht Spanien, aber keine für das vergleichsweise Leichtgewicht GR gefunden haben. Die Börsen haben als unmittelbare Folge weltweit Auftrieb, das Tal der Tränen scheint zumindest für die nächsten Tage erstmal hinter uns zu liegen.

Klar, die reine Lehre ist dabei über Bord gegangen und Merkel bekommt immer kräftigeren Gegenwind aus den eigenen Reihen. Der CDU-Wirtschaftsrat fordert einen Ausstiegsplan für Griechenland aus dem Euro. Da können sich die konservativen deutschen Wirtschaftspolitiker in ihrer politischen Stoßrichtung ja problemlos mit dem radikalen griechischen Linken Tsipras zusammentun.

Vielleicht gelingt es, die Abhängigkeit des griechen Staats von den Privatbanken und umgekehrt aufzubrechen, indem die EU einerseits die Banken im direkten Zugriff ohne Umweg über den griechischen Staat stabilisiert und damit das Drohpotential der Politik entschärft, andererseits die Finanzierung des maroden Staats dadurch aufbricht, dass der sich kein Geld mehr über Staatsanleiheverkäufe bei den Banken beschaffen kann. Derzeit kann Tsipras die Privatbanken erpressen, indem er damit droht, ihnen die Staatsanleihe-Kredite nicht wieder zurückzuzahlen.

Sollte es gelingen, Staat und Banken gegeneinander abzuschotten, dann darf Tsipras direkt beim Rettungsschirm anklopfen und um Geld gegen Auflagen bitten oder aber er wird Regierungschef eines Staats mit leeren Kassen. Damit wäre Tsipras Machtposition in etwa die eines Kapitäns, der mit seinem Schiff mit leeren Tanks im Hafen liegt während die Passagiere schon unruhig werden. Der kann dann die Bordwährung so oft umstellen wie er will - voller werden seine Tanks dadurch nicht.

Also abwarten und darauf hoffen, dass die Griechen in Agonie zunächst weiter stillhalten.

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Thema Autor Datum
Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?) PeMo 05.06.2012 20:56
Re: Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?) Gast 05.06.2012 23:48
Re: Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?) HannesP 06.06.2012 01:33
Re: Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?) PeMo 06.06.2012 02:00
Re: Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?) HannesP 06.06.2012 14:52
Re: Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?) PeMo 06.06.2012 20:36
Re: Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?) PeMo 10.06.2012 19:59
Re: Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?) petraki 06.06.2012 14:27
Re: Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?) Gast 11.06.2012 09:43
Re: Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?) PeMo 11.06.2012 10:32
Re: Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?) HannesP 11.06.2012 13:28
Re: Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?) Juls 12.06.2012 15:45
Re: Rettung für einen griechischen Oligarchen (oder "wer rettet sich besser"?) Juls 12.06.2012 15:46

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